Bomb Project - Ein aufwendiges Nachtgeländespiel

07 October 2013

In unserer Pfadfindergruppe gibt es eine Tradition das die ältesten einer bestimmten Altersgruppe ein Nachtgeländespiel planen dürfen befor sie zur nächsten Altersgruppe überstellt werden. Dieses Jahr waren wir an der Reihe und ich hatte eine Idee. Warum sollte ich nicht mein Microcontroller Know-How einbringen?! Außerdem wollte ich immer schon einmal Bomben bauen die man nachher durch Codeeingabe oder Drähte durchzwichen entschärfen muss wie in den meisten Spionagefilmen. Also präsentierte ich den anderen die Idee und sie fanden sie sofort perfect, also begannen wir die Details festzulegen und ich begann an der Elektronik zu arbeiten.

Es gab 5 Teams zu je 3 Leuten und sie mussten 3 Bomben entschärfen.

Die Erste mit dem richtigen Code welchen man vorher aus einem Sudoku herausfinden musste. Die Zweite mit einer ChipCard (RFID) welche in einem Rohr unter einer Brücke versteckt war. Und schlussendlich die Letzte indem man zuerst den roten und dan in unter 90 Sekunden später den blauen Draht durchzicken musste. Ich begann mit den Gehäusen der Bomben: drei zusammengeklebte Pringels Dosen.

 

 

Dann fixierte ich die Displays in den Dosen und baute ein kleines Board mit einem IIC Portexpander um die Displays simpler und pin-sparend anzuschließen. Danach begann ich mit den Hauptplatinen. Die Hauptplatine der ersten Bombe stammt aus meinem Kaffemaschienen-Project das momentan auf Eis liegt, das der zweiten Bombe ist von meinem AAVProject und die dritte Bombe bekam ein neues. Ich erweiterte die existierenden Boards um einige Header um alles anschließen zu können. Danach baute ich die Relays für den Ventilator und die Lichter-Kette, mein Vater ersetzte den Haupprozessor  im Pinpad mit einem ATMega328 um die Ansteuerung zu erleichtern und und mir Reverse Engeneering zu ersparen. Ich schrieb eine simple Kommunikationsschnittstelle über IIC und schloss es an die erste Bombe an. Danach fand ich eine simple Library für die 7 Segment Displays, welche über Shift-Register gesteuert werden. Nach dem ich die Reihnfolde der Segmente im Code korriegiert hatte verband ich sie mit der dritten Bombe. Außerdem lötete ich einen kleinen Portexpander auf ein kleines Board und beschriftete es mit „Zündmodule“. Darauf waren die Drähte welche man durchschneiden musste um die Bombe zu entschärfen. Das nächste was gebaut werden musste war ein kleiner M3echanismus umdie Chipkarten heraus zu schleudern (3. Bombe) Ich blieb bei einem einfachen Design, eine Schiene aus Aluminium, ein wenig Holz und ein Servo Motor um eines von zwei Gummibändern loszulassen.

 

 

Auch die Basisstation musste noch gebaut werden, welche inen Code morst wenn sie mit der richtigen Chipkarte aktiviert wird. Ich verwendete dafür eine Haribo Box die herumlag, sprayte sie schwarz  und klebte die Leds und die RFID Antenne hinein. Ich verbaute ine original Arduino weil die Zeit langsam knapp wurde. Danach modifiezierte ich noch die Morse Library damit sie mit der Arduino eigenen tone() Funktion funktioniert.

Das nächste was ich baute war eine simple Lipo-Cutoff Schaltung für die 3. Bombe (und ihre großen 7Segment Displays). Ein Relay wird geschlossen gehalten solange der Akku noch mehr als  10.3 Volt hat, danach dreht es alles ab.
Außerdem bekamen alle LiPos eine Sicherung nachdem ich 2 Spannungsregler abgeheizt hatte
Dann packte ich noch einige Knick-Lichter =D

 

 

Die von mir modifizierten Librarys , Die Password Library mit  backspace() Funktion, die LCD_IIC Library modifiziert für die 20 mal 4 displays (diese verwenden 2 sepperate display controller… also hab ich einen boolean namens sillyness hinzugefügt um einen Spezialmodus für diese Displays zu verwenden) und die Morse Library mit tone() hier.
Bei irgendwelchen Fragen schreibt einfach in die Kommentare oder mir eine email.

 

 

Nach 1-2 Wochen Arbeit (ich kam jeden Tag um 6 von meinem Sommerjob nach hause und bastelte dann bis ca 1 in der Früh) war ich endlich fertig und das Lager begann. Unser Spiel war für den 4. letzten Tag geplant. 2 Tage zuvor begannen wir die Gegend hinter dem Lagerplatz mit unseren Rädern zu erkunden um die besten Plätze für die Stationen zu finden. Wir speicherten die GPS Positionen auf unseren Handys und zurück am Lagerplatz suchten wir uns einen Arbeitsplatz, entfernt von den anderen damit sie keinen verdacht schöpfen. Wir erstellten eine Karte mit zufällig verteilten Markierungen und plazierten einige davon auf unseren Stationen, in der Zwischenzeit bereitete der rest von uns die Sudokus vor.

 

 

Dann begann ich die Nummern in das Programm der Bomben einzubauen damit diesen die richtige nächste Station anzeigen. Dann druckten wir die Karten und warteten auf den Abend.
Das Spiel war bereit!

Nach dem Essen gingen wir zu den Rädern und teilten uns auf: zwei trugen die Sudokus aus, zwei tugen die Bomben und Chipkarten aus und der Rest blieb bei den anderen um sie nachher mit der Geschichte zu überraschen.
Sie erzählten das ich durchgedreht wäre und das ganze Lager in die Luft sprengen wolle und das sie mich aufhalten müssten.

Alles funktionierte perfekt außer einem kleinen Fehler in der ersten Bombe, weshalb die Teams uns anrufen mussten damit wir ihnen die nächste Station mitteilen.
Deshalb trafen sich 3 der 4 Gruppen (es gab nur 4 weil 2 Leute verletzte Zehen hatten…)
und gingen zusammen weiter…

Aber außerdem funktionierte alles und wir hatten eine Menge Spass!

Am nächsten Tag bekam ich eine Einladung für ein Interview für die Lagerzeitung und diese schrieb einen kleinen Bericht über unser Spiel!

 

 

 

 

 

Hier nochmal der komplette Ablauf:
Zuerst bekam jedes Team die Nummer ihrer ersten Station, das Sudoku. Jedes Team hatte ein eigenes an verschiedenen Plätzen um die Teams ein wenig zu separieren. Das Sudoku enthielt 4 markierte Felder, die Teams mussten die Zahlen dieser Felder aufsteigend ordnen.

 

 

 

 

 

 

Das war der Code. Auch die nummer der Station der ersten Bombe befand sich auf dem Zettel. Jedes Team hatte einen anderen Code damit die Bombe sie begrüßen konnte  =D. wWhen man einen falschen Code eingab begann die Lichterkette 20x stark zu blinken und der Satz „WRONG CODE!!!“blinkte auf dem Display, danach konnte man es wieder probieren. When man den richtigen Code eingab sollte die Nummer der nächsten Station erscheinen. Dort musste man in ein Rohr unter einer Brücke klettern um an die erste Chipkarte zu gelangen. Es gab eine Chipkarte für jedes Team, die Chipkarten waren mit Knick-Lichtern markiert um es ein wenig einfacher zu machen.

 

Danach ging es weiter zur zweiten Bombe. Diese war einfach zu entschärfen indem man die Karte an den Sensor hielt. Als Zeichen das die Bombe nun entschärft ist ging der Lüfter aus. Bei der nächsten Station mussten sie auf einen Baum klettern wo sie Scheren mit einem Zettel fanden auf dem stand „Kappt den roten Draht“.

 

 

Die nächste Station war die spannenste, Bombe 3. Nachdem man den roten Draht durchgeschnitten hatte gingen die großen Displays an und zählten von 90 abwärts während die Bombe wie wild zu piepsen begann und auf dem Display erschien der Text: „Schnell! schneidet einen anderen Draht durch! Welchen? Sucht hinter einem Baum“.“Quick! cut another wire! Wich one? Search behind a tree!“. Das war recht lustig da das ganze Spiel im Wald stattfand. Hinter einem der Bäume klebte eie Notitz mit der aufschrift  „Blau oder Grün“, nur um es wieder ein wenig schwieriger zu machen =D. Aber gottseidank wählte jede Gruppe den blauen Draht…

 

 

 

Hätten sie das nicht getan wäre ein 10 sec Countdown losgegangen und jemand von uns wäre aus dem Gebüsch gesprungen und hätte geschrien „Lauft!!!“ während jemand anderer einen Böller gezündet hätte. Wenn die letzte Bombe richtig entschärft wurde warf sie die richtige Chipkarte aus, wenn sie „explodiert“ wäre die falsche. Mit dieser Karte mussten sie zurück nahe des Lagerplatztes zur Basisstation die ihnen noch den finalen Lösungscode gemorst hätte um ein Pincode Schloss zu öffnen.
Zuerst hatten wir nämlich geplant alle ihre Fahrräder zu stehlen und diese wegzusperren aber das war uns dann zu viel Arbeit und wir ließen den Part aus und schickten sie gleich zurück in ihre Zelte.